Vorzustand. ©Julia Tholen

C.J. Fedeler, Weserhafen

Durch eine Durchstoßung war die Leinwand dieses Gemäldes gerissen. Das Gewebe im Bereich des verzweigten Risses war überdehnt und bildete eine Delle. Darüberhinaus war die Malschicht im Umfeld der Risse ausgebrochen und gefährdet weitere Verluste zu erleiden.
Neben diesen mechanisch entstandenen Schäden lagen auch alterungsbedingte Veränderungen vor: Die Gemäldeoberfläche war verschmutzt und es lag ein fleckig vergilbter Firnis auf. Ältere Fehlstellen wurden bei einer früheren Bearbeitung großflächig übermalt. Diese Übermalungen verdeckten größtenteils intakte Malerei.

Zunächst wurden die gefährdeten Malschichtbereiche gefestigt, um weitere Malschichtverluste zu vermeiden. Die überdehnte Leinwand im Umfeld des Risses ließ sich durch Planierungsmaßnahmen wieder ebnen. Anschließend ist der verzweigte Riss unter dem Stereomikroskop Faden für Faden verklebt worden. Es folgte eine Oberflächenreinigung und die Abnahme des vergilbten Firnis. Diese Maßnahmen machten die originale Farbigkeit der Malerei wieder sichtbar. Während der Firnisabnahme ließ sich die Übermalung durch das eingesetzte Lösemittel bereits reduzieren. Die schwerlösliche Übermalung bedurfte zur vollständigen Entfernung aber einer längeren Einwirkzeit, so dass die Übermalungsabnahme in einem zweiten Arbeitsschritt durchgeführt wurde. Abschließend wurden die Fehlstellen gekittet und retuschiert. Ein Abschlußfirnis wurde wieder aufgetragen.